Freitag, 1. Juni 2007

Zeit

"Ich habe keine Zukunft, weil meine Gegenwart keine Vergangenheit hat" habe ich vor etwa gut 30 Jahren, während der Zeit meiner Adoleszenz, in mein Tagebuch geschrieben.

Umberto Eco schreibt, indem er sich auf Augustinus bezieht:
"Wir leben in den drei Zeitstufen der Erwartung, der Aufmerksamkeit und der Erinnerung, und keine davon kann auf die andere verzichten. Du kannst dich nicht in die Zukunft wenden, wenn du deine Vergangenheit vergessen hast."
(Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana. DTV 2006, S. 35.)


Was aber, wenn die Gegenwart leer ist, man sich tot in ihr fühlt? Kann - oder: wie kann sie dann Grundlage für eine Zukunft sein?


[a.k.]

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