Freitag, 9. Mai 2008

Wer einsam ist, der hat es gut ...





Wilh
em Busch:

Der Einsame

Wer einsam ist, der hat es gut
weil keiner da, der ihm was tut.

Ihn stört in seinem Lustrevier
kein Tier, kein Mensch und kein Klavier,
und niemand gibt ihm weise Lehren,
die gut gemeint und bös zu hören.

Der Welt entronnen, geht er still
in Filzpantoffeln, wann er will.
Sogar im Schafrock wandelt er
bequem den ganzen Tag umher.

Er kennt kein weibliches Verbot,
drum raucht und dampft er wie ein Schlot.
Geschützt vor fremden Späherblicken,
kann er sich selbst die Hose flicken.

Liebt er Musik, so darf er flöten,
um angenehm die Zeit zu töten,
und laut und kräftig darf er prusten,
und ohne Rücksicht darf er husten,
und allgemach vergißt man seiner.
Nur allerhöchstens fragt mal einer:
Was, lebt er noch? Ei Schwerenot,
ich dachte längst, er wäre tot.

Kurz, abgesehn vom Steuerzahlen,
läßt sich das Glück nicht schöner malen.

Worauf denn auch der Satz beruht:
Wer einsam ist, der hat es gut.




Sisyphosarbeit

"Irgendwie läuft es immer darauf hinaus: zu sich selbst stehen, in all seiner Widersprüchlichkeit oft, sich mit seinen eigenen Unzulänglichkeiten und Ungereimtheiten aussöhnen. Dann kann man sie auch anderen gegenüber vertreten. Aber das ist oft eine Aufgabe für ein ganzes Leben ..."

(aus einem Brief an einen jungen Freund, August 2004)


[by a.k.; alle Rechte vorbehalten]






Samstag, 3. Mai 2008

ohne Mitte







[by a.k. 2008; Alle Rechte vorbehalten]




Sisyphos

Freiheit bedeutet das Aushalten von Sinnlosigkeit.
Sisyphos ist von den Göttern verdammt, einen Stein auf einen Berg zu wälzen, der immer wieder kurz vor dem Gipfel nach unten rollt. Die ständige Auflehnung in der Revolte gegen dieses Schicksal gibt dem Leben seinen Wert.