"Zur >>Liebe<< zitierte Maggie eine chinesische Weisheit: Suchst du Ablenkung für eine Nacht, so saufe dich an. Suchst du Glück für ein Jahr, beginne eine Beziehung. Suchst du aber Erfüllung für ein Leben, so schaffe dir einen Garten an."
(Lydia Mischkulnig: Die Parzelle. In: Die Gemochten, Erzählungen, S. 14-25, hier S. 19. Graz, Wien 2022.)
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... und ich habe meinen Schrebergarten vor Jahren aufgegeben!!!
[...] Man wurde immer seltener von Fremden angesprochen - meist nur von Soziopathen. Irgendetwas daran war merkwürdig geworden: Im besten Fall wurde man als Sonderling abgestempelt, im ungünstigsten als Triebtäter.
(Roland Grohs: Joe baut ein Meer. Ein Schelmenroman. Klagenfut/Celovec 2021, S. 27)
Vor dem nackten Leben durch einen Wald
von Wünschen hastig fliehen, der Boden gespickt von harter, spitzer
und scharfer Nichterfüllung, die Füße davon aufgerissen und blutig. Die Früchte der Wünsche prasseln auf den Körper,
quälen mit ihren harten, kantigen, oftmals mit spitzen
Stacheln versehenen Schalen. Verletzt und geschunden an den Waldrand gelangen, gepeinigt vom peitschenden Gras der sich nun ausbreitenden Wiese von Verzweiflung voller Dornengewächse, welche die Haut der Beine zerkratzen. Und den heißen und erregten Körper stürzen in den endlich erreichten die Wunden kühlenden See von Vergessen.
Saß gerade am Balkon mit Kaffee und Zigarette und und da steht eine schmale Sichel abnehmenden Mondes am Himmel wie sie auf die Venus blickt - oder umgekehrt - .... in solchen Momenten kann sogar ich als überzeugter Heide mir ein wenig vorstellen, dass es da irgendwo Etwas gibt, das uns vielleicht in irgend einer Form beschützt und behütet ...
irgendwie und/oder eigentlich ist dieser blog zu einer art - sehr fragmentarischem - lesejournal geworden (verkommen) offenbar habe ich mich zu nichts anderem mehr zu (ent)äußern
"Eine Zeit, die das Gedächtnis für die Dinge, die ihr Leben formen, verloren hat, weiß nicht, wo sie steht, und noch weniger, was sie will. Eine Zivilisation, die das Gedächtnis verloren hat und von Tag zu Tag, von Ereignis zu Ereignis taumelt, ist unverantwortlicher als das Vieh, denn dieses verfügt über die Sicherheit seiner Instinkte."
(Sigfried Giedion: Die Herrschaft der Mechanisierung. Athenäum Verlag GmbH, FFM 1987, S. 19.)